Auf Safari gibt’s mehr Tiere, aber wesentlich weniger Internet. Wir waren ein paar Tage in der legendären Masai Mara, wo sich Löwe und Gnu nicht nur gute Nacht sagen, sondern sich morgens gegenseitig verspeisen, also meistens die Löwen die Gnus. Deshalb war es in den letzten Tagen hier etwas still. Zur Safari hatten wir uns Freunde aus Deutschland eingeladen, und am Ende waren alle bewegt und erstaunt.
Ich sitze schon wieder halb im Flugzeug, deshalb werde ich heute kurz machen und die Langversion auf später verschieben. Wir hatten zu einem großen Fest hier etwa 40 Freunde aus Deutschland eingeladen und gedacht, dass vielleicht fünf kommen. Es kamen 30, und mit allen zusammen fuhren wir in einem Konvoi aus Geländewagen in die Masai Mara.
Die Straße dorthin verdient ihren Namen nicht, besonders auf den letzten fünfzig Kilometern. Aber das Geschüttel hatte auch etwas Gutes. Meine Mutter beispielsweise, die seit längerem über Rückenschmerzen klagte, sprang nach siebenstündigem Geholper aus dem Wagen und war auf wundersame Weise von ihren Schmerzen befreit worden. Seitdem hoffe ich, dass es demnächst Safaris in Kenia auf Krankenschein gibt, wo es doch halb Deutschland am Rücken hat.
Nach einigen tollen Tagen kehrten wir alle nach Nairobi zurück und sahen, bei Pizza, Bier und Rotwein auf unserer Leinwand den Film zu Leben: Jenseits von Afrika. Natürlich kannte den jeder schon. Aber wir dachten, vielleicht hätten sich die Augen unter dem Eindruck der vergangenen Tage gewandelt. Und so war es auch. Die neu angelernten Kenianer schauten gebannt und hin und wieder hörte ich im Dunkel die halblaute Bemerkung, dass dies und jenes ja genau so gewesen war, vorgestern in der Masai Mara.
Sogar der Schwindel mit dem Grab des Liebhabers Dennis wurde bemerkt. Im Film liegt er auf dem Hochplateau, von dem man in die Mara blicken kann. Tatsächlich liegt er in den Ngong Bergen begraben, von denen man, zumindest in einer Richtung, höchstens die Skyline Nairobis erblickt.