Mittwoch: Mal wieder Bulletin der Deutschen Botschaft über Sicherheitslage in Kenia. Vor ein paar Tagen wurde ein mit Bomben präpariertes Auto gefunden.
Samstag: Verabrede mich mit H. zum neuen “Captain America”- Film. Läuft spätabends in der Junction Mall, etwa 8 km von uns entfernt, einmal quer durch die Stadt. Wollen uns vorher auf einen Snack treffen. H. nimmt wg. Carjacking-Gefahr Taxi.
Sonntag: Diskussion mit E., ob ich mein Leben wegen eines doofen Hollywood-Films auf Spiel setzen will. Ich sage, ich fahre dann wenigstens auch Taxi.
Montag, 19.30: Habe doch keine Lust Taxi zu fahren. Nehme das eigene Auto.
Montag, 20.45: Sitzen beim Essen. H. erhält Anruf, Bombenanschlag in Eastleigh, Stadtteil von Nairobi.
Montag, 20.50: Schicke E. SMS wg. Bombenanschlag. Sie sitzt in einer anderen Mall im Restaurant beim Essen.
Montag, 21.40-00.05: Sehen Captain America dabei zu, wie er mit seinem Schild Bomben, Raketen etc. abwehrt. Entsprechende Assoziationen bleiben aus. Traumfabrik funktioniert. Cola und Popcorn wie üblich schon vor Beginn aufgegessen. Film mittelprächtig.
Dienstag, 00.08: Setze mich ins Auto und fahre nachhause. H. fährt Taxi. Versuche Taxi zu folgen. Taxi hängt mich ab.
Dienstag, 00.13: Fahre auf leergefegten Straßen, tagsüber ist hier Staugarantie. Dank ans City Council of Nairobi dafür, dass sie endlich wieder mal ein paar Schlaglöcher aufgefüllt haben. Sonst könnte ich nicht mit 120 Sachen durch die Stadt fahren. Auf den restlichen 6 Kilometern begegnen mir genau zwei Autos. Die fahren genauso schnell.
Dienstag, 00.35: Denke beim Einschlafen, vielleicht doch Heimkino?
Dienstag, 14.00: In den Nachrichten heißt es, der Bombenanschlag am Montagabend habe sich gegen Christen gerichtet.
Dienstag, 18.00: In Mombasa wird ein muslimischer Geistlicher auf offener Straße erschossen.
Mittwoch: Kenianische Polizei sagt, sie hätte wegen des Bombenanschlags 900 Verdächtige verhaftet.