Morgens nehme ich mir in Nairobi die Zeitungen vor und warte gespannt darauf, dass sich wieder einmal ein Politiker im Ton vergreift. Dann wird wieder einer der kenianischen Stämme beleidigt, die X sind faul, die Y sind geldgierig und die Z gehörten sowieso totgeschlagen. Hassrede nennt man das. Nach den Wahlen 2007 haben solche Reden zu 1300 Toten und hunderttausenden Vertriebenen geführt. Gerne lehne ich mich dann zurück und denke, wie schön, dass es so etwas bei uns zuhause nicht mehr gibt. Dann lese ich Spiegel Online und Wolfgang Thierse versaut mir meinen Cafe Latte.
Unser Bundestagsvizepräsident ist ein Hassredner. Er hasst Schwaben. Er findet, sie seien zu ordentlich mit ihrer Kehrwoche. Sie seien nicht langfristig an einer bunten, quirligen und abenteuerlichen Umgebung interessiert. Außerdem nähmen sie schädigenden Einfluss auf die Berliner Kultur, denn in Berliner Bäckereien hieße die „Schrippe“ nun „Wecken“.
Die kenianischen Politiker wurden vom International Gerichtshof in Den Haag angeklagt. Soweit würde ich bei Thierse nicht gehen wollen. Aber Strafe muss sein. Ich wünsche ihm dafür den folgenden Alptraum.
Es ist ein wunderbarer klarer Berliner Wintermorgen.
Gut gelaunt schlendert Wolfgang Thierse über den Kollwitzplatz.
Er betritt eine Bäckerei.
Verkäufer (alle): „Morgäään!“
Verkäufer 1: „Naaa, was darf‘s denn sein?“
Thierse: „Ich hätte gerne eine Schrippe.“
Verkäufer 1: „Moment – Frau Zombieee!“
Verkäuferin 2: „Jaaa?“
Verkäufer 1: „A Schrippe, bitteee!“
Verkäuferin 2: „Kommeee!“
Verkäufer 1: „Dankeee!“
Verkäuferin 2: „Bitteee!“
Verkäuferin 2: „So, da bitteee!“
Thierse: „Dankeschön. – – Aber Moment mal. Sagen Sie mal, das ist doch gar keine Schrippe!“
Verkäuferin 2: „Wiesooo?“
Thierse: „Das ist doch ein Wecken.“
Verkäuferin 3: „Hargaragagffgahdgahgddgrrrffg!“
Verkäuferin 2: „Frau Werwolf sagt, des g’hört so.“
Verkäufer (alle): „Wirsing!“
Thierse: „Nein, danke, kein Wirsing.“
Verlässt die Bäckerei.
(TÄGLICH ZU WIEDERHOLEN; AUCH BEI SCHLÄFCHEN IM PLENARSAAL)
Dank für die Inspiration an den SWR3.