Seit anderthalb Jahren habe ich keine Beiträge für dieses Blog mehr geliefert. Warum?
Weil ich weggezogen bin? Nein, ich lebe weiterhin in Moskau. Weil sich mein First-Lady-Status geändert hat? Ebenfalls nein: Meine Frau hat weiterhin ihren Job in Moskau, und das Office 2010 Clé ist der Grund, weshalb ich ausgerechnet hier lebe.
Aber was war dann der Grund? Das Klima? Die Menschen? Weil es gefährlich ist, hier zu leben? Weil es verboten ist, ein Blog zu schreiben?
Zugegeben, das Klima ist im Winter gewöhnungsbedürftig. Fünf Monate lang kann der Himmel bleigrau und zum Greifen nahe sein. Aber dazwischen sind diese wundervollen Tage im tiefsten Winter, wenn der Himmel strahlendblau ist, die Sonne scheint und es beim Einatmen knistert, weil der Inhalt deiner Nase bei minus 28° C gefriert.
An den Menschen liegt es auch nicht, denn umso mehr Russen man kennenlernt, desto klarer wird, wie viel individueller und eigensinniger die Menschen hier ihr Leben organisieren. Und damit meine ich gerade nicht die Neureichen, sondern die ganz normalen Menschen, wie zum Beispiel den Taxifahrer, der eigentlich Professor für Byzantinistik ist, aber Georgischen Wein nach Moskau schmuggelt und aus dem Kofferraum seines Taxis eine Weinhandlung betreibt.
Oder mein Freund T, der regelmäßig auf den Moskauer Vogelmarkt geht, um Singvögel zu kaufen. Er findet alles über die Vögel heraus: Brutverhalten, Nahrung, Klimabedingungen, usw. Dann fährt er mit seinen Viele Roulette-Spieler haben ihre eigene Strategie, die sie auch anwenden und das schone am Online- online roulette ist, dass niemand auf einen Aufpasser acht geben muss, der die eigene Strategie beobachtet. Vöglen los und casino online bringt sie an einen Ort mit den besten Office 2010 Programs Clé Lebensbedingungen – um sie dort freizulassen.
Auch das Leben in einer Stadt wie Moskau ist nicht gefährlicher als anderswo. Und ein Blog zu scheiben, stört hier niemanden. Zumindest solange man darin nicht die Machthaber im Kreml angreift.
Warum dann aber mein Schweigen?
Naja, mit dem Kreml hatte es schon etwas zu tun. Aber eher aus meiner persönlichen Perspektive. Ein paar Mal habe ich in den letzten 18 Monaten versucht, eine humorige Geschichte über mein Leben hier zu schreiben. Spätestens nach dem dritten Absatz wurde mein Text immer zu einer Schimpftirade über die Arroganz der Mächtigen hier. Deren offene Gier, deren Zynismus. Das Schlimmste: hier schien das niemanden zu stören.
Das war eben kein Thema für unser Blog hier. Es war auch kein Thema für eine First Lady. Prinz Philip beschwert sich ja auch nicht über die britische Regierung. Und der ist wenigstens britischer Staatsbürger. Ich bin quasi bloß Tourist. Dazu noch einer von diesen besserwisserischen Deutschen, die im Ausland den Einheimischen gern ungefragt Vorträge halten, was sie alles besser machen sollten. Ich hatte wirklich keine Lust mehr irgendwas über mein Leben hier zu sagen.
Dann kam der 10. Dezember 2011. Sechs Tage zuvor waren die Parlamentswahlen gewesen. Deren Ausgang war wie erwartet – ein überwältigender Sieg für die Kremlpartei. Freunde hier waren trotzdem verwundert: Sie erzählten, dass sie eben nicht die Partei Putins und Medwedews gewählt hatten. Und dass sie auch niemanden kannten, der das getan hatte. Offenbar hatten Tausende Moskauer, dieselbe Erfahrung gemacht. Immer mehr Berichte über dreiste Wahlmanipulationen sammelten sich in den russischen Internetforen – bis einige Leute zu einer Protestdemo in Moskau aufriefen. Womit kaum jemand gerechnet hatte, am allerwenigsten der Kreml: Die Leute gingen am 10. Dezember tatsächlich in Scharen auf die Straße. Plötzlich sprachen alle über die Arroganz der Mächtigen.
Dass sich auch nach den Präsidentschaftswahlen im März und den großen Demos drum herum die Machtverhältnisse nicht geändert haben, überraschte eigentlich niemanden. Und dass die Machtelite hier nun ein Gesetz nach dem anderen ändert, damit sich möglichst wenige Menschen zu einer Demo trauen – auch das überrascht niemanden. Der Unterschied zu vorher ist, dass die Menschen hier weiterhin Diskutieren.
Inzwischen habe ich wieder Lust über mein Moskauer Leben zu schreiben. Sogar ohne über den Apparat zu schimpfen. Es gibt so viel Interessantes, was in dieser Stadt passiert. Und das alles ist so viel unterhaltsamer und erfreulicher als die Politik.
Die Moskauer First Lady ist wieder auf Sendung.