Auf dem Weg zu einem Restaurant halten wir an einer Kreuzung. E. schaut aus dem Fenster. „Seltsam“, sagt sie, mehr zu sich selbst, „es ist, als wäre da nie etwas gewesen.“ Ich verstehe nicht, was sie meint und schaue in ihre Richtung. Eine spärlich beleuchtete Straße führt von uns weg. Rechts davon ist es dunkel. Dort liegt die Westgate Mall. Um diese Zeit sollte sie hell erleuchtet sein. Doch die Lichter sind aus. Jetzt verstehe ich. Als wäre da nie etwas gewesen.
Terror
Verlorene Zeit wiedergefunden (Bombenstimmung 3)
Nach langem Frühstück mit zwei Kaffee und einem Phantasie-Croissant will ich mich allmählich Richtung Stadt bewegen. Es ist einer dieser Tage: Perfektes Wetter, nichts zu tun, keinerlei Personal im Haus, nur ein Wächter, der gelangweilt in der Sonne lümmelt. Ein echter Firstlady-Tag. Dann bimmelt das Telefon. E. ist dran, sagt, es habe Bombendrohungen gegeben. Ich solle zuhause bleiben.
Im Osten wenig Neues
Kenia führt seit sechs Wochen Krieg gegen den Terror in Somalia. Seitdem wissen wir, wie es ist, täglich in der Zeitung mit Frontberichten versorgt zu werden. Alles begann recht heroisch. Eingehend wurden die Truppen und ihr Waffenarsenal vorgestellt. Die großen Tageszeitungen meldeten Sieg um Sieg. Schon schien es, als gelänge den kenianischen Greenhorns, was den hartgesottenen US-Marines einige Jahre zuvor nicht gelingen wollte. Seit ein paar Tagen wird der Jubel aber leiser.