Liebes Tagebuch

Von topfitten Kleinkindern am Morgen, mörderischen Speedbumps, schweigenden Beziehungsgesprächen und hartnäckigen Löchern im Dach. Heute wieder um Viertel vor sechs geweckt worden. B. ruft aus dem Kinderzimmer „Papaaa!“. Wenn ich dann schlaftrunken irgendetwas Unartikuliertes antworte, setzt sie mit frischer, heller Stimme ein „Mitkommen“ hinzu. Damit meint sie, ich solle gefälligst antreten und sie aus dem Gitterbett in den neuen Tag heben. Und zwar gestern. Flott. … Weiterlesen

Wir bauen einen Zaun

Nach der Aufregung mit dem Autounfall ist wieder Ruhe eingekehrt. Der stehts grummelnde Österreicher hat alles repariert, der Polizist sich per SMS tatsächlich noch einmal für die Unterstützung bedankt. Jetzt widme ich mich Haus und Hof und baue erst einmal einen Zaun. Das Material dazu kommt aus einer nahegelegenen Kleinstadt. Der Herr im orangen T-Shirt, der auf der Ladefläche sitzt, erledigt üblicherweise solche Einkäufe für … Weiterlesen

Wie der Weltfrieden wieder einmal nicht gerettet wurde

Eines Nachts erwachte ich ungewohnt spontan. Normalerweise zieht sich das, besonders morgens. Ruckartiges Erwachen aber, vor allem mitten in der Nacht, hat meist einen Grund. Ich schlug die Augen auf, schaute in die Dunkelheit. Draußen prasselte der Regen, und ich dachte nur „Wasser“. Zunächst wusste ich nicht genau, warum ich das dachte. Dann traf ein Wassertropfen meine Stirn.

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Waschen ohne Wasser

Weil eine zentrale Pumpstation durch eine Flut zerstört wurde, haben große Teile Nairobis kein oder nur wenig Wasser. So auch wir. Ein wenig tröpfelt es noch aus der Leitung, aber nicht genug, um beispielsweise eine Waschmaschine zufriedenzustellen. Die Lösung für dieses Problem erforderte meine ganze, väterlicherseits vererbte Ingenieurskunst. Eine Anleitung in Bildern.

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Deutsche Möbel

Also, das … ah, einen Moment noch. Ich muss kurz in den Garten gehen, eine Runde schreien. So, jetzt geht’s besser. Holt Polizei, Krankenwagen, Bundeswehr! Wir müssen dringend unseren Ruf verteidigen, und zwar nicht am Hindukusch, sondern hier, in Nairobi. Genügt es nicht, dass uns die Welt im besten Fall mit Porsche, Bier, Designerbrillen und Schnitzel assoziiert? Brauchen wir auch noch den Oskar für die hässlichsten ausländischen Sitzmöbel?

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Wohnst Du schon oder diskutierst Du noch?

Dass es zwischen Kenia und Deutschland, oder, genereller gesagt, zwischen einem so genannten Entwicklungsland und einem Hochindustrieland gewisse Unterschiede gibt, ist bekannt. Für den Bummler zwischen den Welten ist es immer wieder spannend, zu beobachten, wann diese Unterschiede besonders krass zu Tage treten. Für mich überraschend, in der Rückschau aber irgendwie auch logisch, traf mich die Erkenntnis beim Besuch einer deutschen Ikea-Filiale wie der Schlag einer nassen Ramskär-Badematte mittens in Gesicht.

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Sing Halleluja

Einmal ist immer das erste Mal. Das gilt auch, wenn es um Autoreparaturen geht. Unser wegen der Rechtslenkung aus England importiertes Fahrzeug, rasselte seit neuestem ein wenig seltsam. Es war also Zeit für die große Inspektion beim hiesigen Autohändler, wo mir als aufpreisloses Extra unverhofft geistlicher Beistand zu Teil wurde.

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Chef eines kleinen, florierenden Unternehmens (Teil 2)

Was bisher geschah: Ein Tag, der ruhig beginnt, entpuppt sich im Verlauf als Jahrestreffen kenianischer Handwerker. Gärtner, Klempner, Termitenjäger, Elektriker und Abfallentsorger marschieren einzeln oder in Kleingruppen auf. Doch nach der Mittagspause entspannt sich die Situation nach und nach. Am Ende sitzt nur noch ein verzweifelter Greis im Garten und buddelt.

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