Nomaden sind Menschen, “die aus kulturellen, ökonomischen oder weltanschaulichen Gründen eine nicht sesshafte Lebensweise führen”, sagt Wikipedia. Üblicherweise sind damit zum Beispiel somalische Rinderhirten gemeint. Bekannt sind aber auch Miet- und Jobnomaden, die auf ihre Art nach dem metaphorischen saftigen Gras suchen. Nun möchte ich eine neue Unterart hinzufügen, die ich Samstag letzte Woche entdeckt habe: den Elektronomaden.
Leben
Früher war alles besser
Zwei Wecker, eine Meinung: Wir bleiben einfach liegen. Bevor es hier weiter geht, erst einmal ein Geständnis: Ich bin eigentlich gar keine echte Firstlady mehr. Statt einfach nur gut auszusehen und meiner Frau das Leben zu erleichtern, arbeite ich seit einer Weile wieder ein wenig. An sich ist das nicht schlecht, wären da nicht Synchronisationsprobleme bei der morgendlichen Aufstehroutine.
Mensch und Maschine – auf Kenianisch
Moderne Zeiten
Das Verhältnis von Menschen und Maschinen ist seit je her ein von Hass, Liebe, Vorurteilen und Ambivalenzen begleitetes. Von einigen wird die moderne Technik als Jobvernichtungsmaschine beschimpft (z.B. die Automatisierung der Autoherstellung) von anderen als der Retter der Menschheit gefeiert (gerade in der Medizin). Am trefflichsten hat sich Charles Chaplin in seinem Film „Moderne Zeiten“ mit dem Thema auseinandergesetzt.
Sprühende Kreativität
Körperpflege ist nicht einfach. Zum Beispiel langweilt mich Zähneputzen derart, dass ich dabei immer lesen muss. Leider ist die Lektüre beschränkt, wir haben keine Bibliothek im Badezimmer. Deshalb studiere ich meist die Rückseite der Zahnpastatube oder Beipackzettel von Medikamenten. Nicht gerade Weltliteratur. Andere haben andere Probleme. Zum Beispiel hat E. sich ein Deo gekauft. Also, sie dachte, sie hätte ein Deo gekauft. Es war aber nur die Nachfüllpackung. Zwar eignet sich eine Nachfüllpackung sehr gut, eine bereits vorhandene Sprühflasche nachzufüllen. Dumm nur, dass wir die Sprühflasche nicht haben.
Der Zöllner mit dem traurigen Blick
Das Leben ist eine ständige Einreise. Wieder einmal stehe ich am Schalter im Flughafen in Nairobi und lege zum gefühlt hundertsten Mal meinen Reisepass zur Prüfung vor. Normalerweise verläuft sie sprach- und emotionslos. Weder erwidert der Beamte meinen freundlichen Gruß, noch zeigt er eine andere menschliche Regung. Doch dieses Mal findet er in meinem Reisepass etwas, das ihn sogar zu einem mehrsekündigen Augenkontakt mit mir zwingt.
Die hupende Mehrheit
Moskau im Winter ist schön. Die Kälte verlangsamt die Schritte, der Schnee dämpft den Lärm der Großstadt. Jedenfalls solange ich vom Kreml in Richtung Hotel Ukraine laufe. Es ist 17.30, die Rushhour ist in vollem Gang. Auf der anderen Seite der langen Brücke über die Moskwa ist lautes Hupen zu hören. Beim Überqueren des Flusses habe ich Muße, mir ein paar Erklärungen dafür zurechtzulegen. Am Ende sind sie alle falsch.
Die Schrank-Jirga
Endlich ist es vollbracht! Nach drei je zweiwöchigen Nairobi-Aufenthalten und weiteren drei Tagen harter Verhandlungen (Nein! Es ist kein Scherz!) ist es meiner Frau und mir ohne Blutvergießen, gegenseitiges Anbrüllen oder Türenzuschlagen, endlich gelungen, 6 m² begehbaren Kleiderschrank (auch das ist kein Scherz! Der Schrank ist der Traum jeder Frau bzw. First Lady) aufzuteilen.
„Schatz, macht doch auch Pediküre!“
Soweit ist es also mit meiner Männlichkeit gekommen! Ich weiß gar nicht, ob ich darüber lachen oder das Handtuch hinwerfen und sofort zu meinem Arbeitgeber zurückgehen sollte?! Und erst recht mag ich mir gar nicht vorstellen, was mir mein Urgroßvater (der mit angeblich 98 Frauen) sagen würde, wenn er das gehört hätte!
Verlorene Zeit wiedergefunden (Bombenstimmung 3)
Nach langem Frühstück mit zwei Kaffee und einem Phantasie-Croissant will ich mich allmählich Richtung Stadt bewegen. Es ist einer dieser Tage: Perfektes Wetter, nichts zu tun, keinerlei Personal im Haus, nur ein Wächter, der gelangweilt in der Sonne lümmelt. Ein echter Firstlady-Tag. Dann bimmelt das Telefon. E. ist dran, sagt, es habe Bombendrohungen gegeben. Ich solle zuhause bleiben.
Von einem Pascha, der die Welt entdecken wollte und als First Lady endete (1)
Nun sitze ich hier! Irgendwo in Afrika – genauer gesagt in Nairobi, im fernen Kenia.“. Was mache ich eigentlich hier? Wie kam es dazu, dass ich, ICH, ein stolzer Nachfahre einer 7000-jährigen iranischen Männergeschichte, Männer die die Welt nicht nur beeinflusst, sondern auch maßgeblich gelenkt haben, nun seine Arbeit an den Nagel gehängt hat und eine… ich kann es kaum aussprechen … eine First Lady geworden ist?!
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