Wenn Berge wirklich riefen, wie klänge das dann? Die Zugspitze mit ihren nicht einmal 3000 Metern etwas piepsig, der Mont Blanc schon etwas markiger, und der Mount Kenya mit Donnerstimme? Denn dort lagern in einer Höhe, wo auf der Zugspitze das Gipfelkreuz steht, noch friedlich wiederkäuend Kühe. Und überhaupt ist das Tierreich dort oben erstaunlich vielfältig, sowohl in Erscheinung wie auch in Legenden.
Reise
Die Angst fliegt mit
Es gibt echte Probleme und unechte. Über die echten brauche ich gar nicht weiter zu reden, die hat jeder, kennt jeder, und lustig sind sie meist auch nicht. Die Unechten hingegen können recht unterhaltsam sein. Zum Beispiel der Kauf eines neuen Koffers. Nachdem ich lange einen Stoffkoffer herumgeschleppt habe, wollte ich mit der Zeit gehen. Habe mir also diese Polycarbonat-Dinger gekauft, die sich von vorneherein anfühlen, als kämen sie direkt vom Recyclinghof. Dafür seien sie viel stabiler als die alten, hieß es.
Ein starker Abgang
Irgendwo las ich unlängst, dass ein starker Schluss für eine gute Rede ebenso wichtig ist wie ein starker Einstieg. Der Mittelteil hingegen könne sich gerne etwas ziehen. Das kennt man auch von klassischer Musik. Wenn nach viel Gefiedel das Orchester noch einmal alles gibt, verlassen vom finalen Tusch tief bewegt alle mit klingelnden Ohren den Saal. Als ich in Frankfurt beim Abflug die Auslage eines Souvenirstandes betrachtete, fragte ich mich: Braucht eigentlich auch ein Land einen starken Abgang, wenn die Gäste wieder gehen?
Ausländer im Ausland
Schon Berthold Brecht soll es gewusst haben: Wir sind alle Ausländer – fast überall. In Nairobi, wenn ich in meinem Lieblingscafe sitze und um mich herum Vertreter von 30 Nationen ihren Cappucino schlürfen, sind wir alle gleich. Laufe ich auf der Straße, im Strom der Einheimischen, bin ich fremd. Und dieses Gefühl ist durchaus noch steigerungsfähig.
Schwaben reisen gerne
Kenia – unendliche Weiten. 250 Kilometer von Nairobi entfernt durchstreifen Elefanten seit Jahrtausenden die Ebene zu Füßen des Kilimanjaro. Das lange Gras knirscht unter den schweren Schritten. Die riesige Matriarchin stoppt und sondiert rüsselschwenkend die Lage. Es ist still an diesem Morgen. Die Herde hinter ihr wartet geduldig ab. In der Ferne balgen Zebras. Sonst geschieht nichts. Doch dann gellt ein Schrei durch die Dämmerung.
Das Comeback
Vielleicht kennen das auch andere Blogger. Mit einem Mal steht man in der Sackgasse. Der letzte Eintrag ist eine Weile her. Thematisch gibt es keinen Anknüpfungspunkt. Wie soll ich auch die Geschichte mit dem Croissant, an die ich mich während einer Deutschland-Tour erinnert habe, mit dem kenianischen Alltag verbinden? Damit, dass das Croissant, das ich gerade esse, so wabbelig ist wie ein feuchter Schwamm? Am besten gar nicht. Ein Neustart.
Ganz aus dem Bauch heraus
Letztens habe ich eine Art Perpetuum Mobile erfunden. Das stimmt natürlich nicht, aber eine Weile kam es mir so vor, als ob. Wieder spielt der Wellness-Bereich unseres Schweizer Romantik Hotels eine Rolle, auch die entspannungswillige E., sowie ein zunächst äußerst distinguierter Herr aus Großbritannien.
Die Quietscheenten-Affäre
Mit den Worten „das haben wir uns verdient“ buchte E. eine Woche Romantik Hotel in den Schweizer Alpen. Wie es sich zeigt, ist es schwer, es sich dort nicht gut gehen zu lassen. Die zahlreiche und stets huschende Kellnerschaft ist in fünf Hierarchiestufen unterteilt, die Langlaufloipen beginnen quasi in unserem Badezimmer, und abends liefert ein Barpianist den Soundtrack zum feinen Leben. Zusätzlich bietet der Wellness-Bereich neben Erholung harmlose Vergnügungen.
Die Bruderschaft der Umbucher
London blieb sich treu. Als ich ankam, geriet ich in den Streik der öffentlichen Verkehrsmittel, und um mich herum, der durch Gepäckklötze an Armen und Schultern zur Unbeweglichkeit verdammt war, brandeten die eiligen Engländer. Als ich ging, dachte sich das Wetter einen noch tolleren Spaß für mich aus, und sorgte dafür, dass mein Flug gestrichen wurde. Wieder stand ich da, so schwer, so starr und so dümmlich glotzend wie einer der Steinköpfe auf den Osterinseln.
Sind wir nicht alle ein bisschen Ghana?
Kaum weg, breche ich mein Versprechen, nichts mehr zu schreiben und schreibe doch wieder. Nur diesmal nicht aus Accra, sondern aus London, wo ich nach meinem Abschied aus Ghana erst einmal hingeflogen bin. Dort erwartete ich mitteleuropäische Perfektion, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Verlässlichkeit. An jedem anderen Tag wäre das wahrscheinlich auch so. Nur heute nicht, denn in London streiken die öffentlichen Verkehrsbetriebe. Und gleich fühle ich mich wie zuhause.