Wie lautet die größte Frage unserer Zeit? Übernimmt Thomas Gottschalk das Musikantenstadel? Lebt Elvis in Argentinien? Oder: Wie heißt Mr. Spock mit Vornamen? Nein, das größte Mysterium dieser Tage sind Flugpreise. Gerade versuche ich einen Flug von Kenia nach Deutschland zu buchen, und wer glaubt, Flugsuchmaschinen helfen dabei, der irrt sich. Demnächst lasse ich mich entweder einliefern, oder ich nehme das Fahrrad.
Desperately seeking Butter
Der Tag, an dem die Butter starb. Irgendwann in den 70ern stand ich an einer Haltestelle und wartete auf den Bus. Gelangweilt schaute ich in die Auslage eines Zeitungskiosks. Ein Magazin titelte sinngemäß: “Butter böse, Margarine gut”. Seitdem ist Streit zwischen den beiden Brotaufstrichen. Dabei ist die Lösung so einfach. Kenia macht es uns vor – und schafft die Butter einfach ab.
Deutsche Möbel
Also, das … ah, einen Moment noch. Ich muss kurz in den Garten gehen, eine Runde schreien. So, jetzt geht’s besser. Holt Polizei, Krankenwagen, Bundeswehr! Wir müssen dringend unseren Ruf verteidigen, und zwar nicht am Hindukusch, sondern hier, in Nairobi. Genügt es nicht, dass uns die Welt im besten Fall mit Porsche, Bier, Designerbrillen und Schnitzel assoziiert? Brauchen wir auch noch den Oskar für die hässlichsten ausländischen Sitzmöbel?
Sprühende Kreativität
Körperpflege ist nicht einfach. Zum Beispiel langweilt mich Zähneputzen derart, dass ich dabei immer lesen muss. Leider ist die Lektüre beschränkt, wir haben keine Bibliothek im Badezimmer. Deshalb studiere ich meist die Rückseite der Zahnpastatube oder Beipackzettel von Medikamenten. Nicht gerade Weltliteratur. Andere haben andere Probleme. Zum Beispiel hat E. sich ein Deo gekauft. Also, sie dachte, sie hätte ein Deo gekauft. Es war aber nur die Nachfüllpackung. Zwar eignet sich eine Nachfüllpackung sehr gut, eine bereits vorhandene Sprühflasche nachzufüllen. Dumm nur, dass wir die Sprühflasche nicht haben.
Jenseits von Afrika
Jeder kennt Es, jeder hat Es erlebt, jeder kennt jemanden der Es erlebt hat. Und fast jeder hat eine Anekdote darüber zu erzählen. Eine dieser Anekdoten über die man so viel lacht bis einem die Tränen vom Kinn herunter tröpfeln und man Tage danach noch Bauchmuskelschmerzen verspürt. Und das obwohl die Sache an sich überhaupt nicht lustig ist. Zumindest nicht dann, wenn man fassungslos mitten in dem Intermezzo steht und seinen – vermutlich eh nicht vorhandenen – Glauben an den Staat, an die Menschheit und vor allem an die von Immanuel Kant so hochgehaltene menschliche Vernunft verliert.
D.’s erste Dienstreise
Ein unmöglicher Strand! Nur Palmen und weißer Sand!
Nein, nein, nein! Und nochmals NEIN! Meine Schuld ist es nicht! Und überhaupt! First Lady hin oder her, ein persischer Mann hat natürlich immer Recht und da lass ich mich auf nichts ein! Und kommt mir bloß nicht damit, ich wäre ja ein deutscher Staatsbürger! Gerade diese Tatsache macht mein Verhalten richtig. Denn in Deutschland sind Männer- und Frauenfreundschaften bekanntlich möglich. „Die Zeit“ hat sogar ein ganzes Magazin dem Thema „Freundschaften“ gewidmet (Zeit Magazin 05/2012).
Wandkalender auf Kenianisch
Nun, jeder kennt die alljährige Prozedur. Alle Firmen, die was auf sich halten, geben schon im Herbst diese riesengroßen Wandkalender in Auftrag. Spätestens Anfang Dezember werden diese Hochglanz-Kalender mit besten Wünschen der Firma an treue, neue oder potentielle Kunden verschenkt. So wie ich gehört habe, liefern sich die Werbeabteilungen der großen Firmen richtige Kriege.
Der Zöllner mit dem traurigen Blick
Das Leben ist eine ständige Einreise. Wieder einmal stehe ich am Schalter im Flughafen in Nairobi und lege zum gefühlt hundertsten Mal meinen Reisepass zur Prüfung vor. Normalerweise verläuft sie sprach- und emotionslos. Weder erwidert der Beamte meinen freundlichen Gruß, noch zeigt er eine andere menschliche Regung. Doch dieses Mal findet er in meinem Reisepass etwas, das ihn sogar zu einem mehrsekündigen Augenkontakt mit mir zwingt.
Das Essen – Eine der größten Herausforderungen der Welt
Der Traum alle Singles und Studenten*
Nein. Es geht nicht um den arabischen Frühling, der seinen Ursprung auch in den sehr teuren Lebensmittelpreisen hatte. Nein, auch geht es nicht darum, dass 925 Millionen Menschen an Hunger leiden (Quelle: FAO, Stand 2010). Es geht noch weniger darum, wie die größten Firmen dieser Welt mit den Nahrungsmitteln spekulieren, dadurch die Preise in die Höhe treiben und somit zum Obengenannten enorm beitragen (Lesenswert: foodwatch report 2011, Die Hungermacher, wie Deutsche Bank, Goldmann Sachs & Co. auf Kosten der Ärmsten mit Lebensmitteln spekulieren).
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Die hupende Mehrheit
Moskau im Winter ist schön. Die Kälte verlangsamt die Schritte, der Schnee dämpft den Lärm der Großstadt. Jedenfalls solange ich vom Kreml in Richtung Hotel Ukraine laufe. Es ist 17.30, die Rushhour ist in vollem Gang. Auf der anderen Seite der langen Brücke über die Moskwa ist lautes Hupen zu hören. Beim Überqueren des Flusses habe ich Muße, mir ein paar Erklärungen dafür zurechtzulegen. Am Ende sind sie alle falsch.