Moskau, 30. Januar 2012 – Seit einigen Tagen findet in der russischen Hauptstadt das erste Gipfeltreffen der Firstladies statt. Teilnehmer aus der ganzen Welt, vor allem aus Nairobi, haben sich zusammengefunden, um über die Chancen und Risiken des Daseins als Firstlady zu diskutieren. Markus S., Gründungsmitglied und Ehrenpräsident der Firstladies, eröffnete das Treffen mit den Worten “O’zapft is” und schenkte ein Augustiner aus, das er tags zuvor in einem Luxux-Supermarkt namens “Alphabet des Geschmacks” gekauft hatte. Auch Blumen aus Kenia sind in Moskau erhältlich, werden aber unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten.
Die Schrank-Jirga
Endlich ist es vollbracht! Nach drei je zweiwöchigen Nairobi-Aufenthalten und weiteren drei Tagen harter Verhandlungen (Nein! Es ist kein Scherz!) ist es meiner Frau und mir ohne Blutvergießen, gegenseitiges Anbrüllen oder Türenzuschlagen, endlich gelungen, 6 m² begehbaren Kleiderschrank (auch das ist kein Scherz! Der Schrank ist der Traum jeder Frau bzw. First Lady) aufzuteilen.
Spice up your life
Während Blog-Kollege Hirbod mit wirklich existentiellen Problemen zu kämpfen hat, mache ich mir meine Probleme selbst. Was soll man auch tun, wenn man alles hat?! Letztens wollte ich mir mal wieder einen türkischen Kaffee zubereiten, nachdem ich seit neuestem von der italienischen Stilpolizei daran gehindert werde, nachmittags Milchkaffee zu trinken. Und bei all den Zutaten, die die Orientalen in ihren Kaffee schütten, griff ich ordentlich daneben.
„Schatz, macht doch auch Pediküre!“
Soweit ist es also mit meiner Männlichkeit gekommen! Ich weiß gar nicht, ob ich darüber lachen oder das Handtuch hinwerfen und sofort zu meinem Arbeitgeber zurückgehen sollte?! Und erst recht mag ich mir gar nicht vorstellen, was mir mein Urgroßvater (der mit angeblich 98 Frauen) sagen würde, wenn er das gehört hätte!
Verlorene Zeit wiedergefunden (Bombenstimmung 3)
Nach langem Frühstück mit zwei Kaffee und einem Phantasie-Croissant will ich mich allmählich Richtung Stadt bewegen. Es ist einer dieser Tage: Perfektes Wetter, nichts zu tun, keinerlei Personal im Haus, nur ein Wächter, der gelangweilt in der Sonne lümmelt. Ein echter Firstlady-Tag. Dann bimmelt das Telefon. E. ist dran, sagt, es habe Bombendrohungen gegeben. Ich solle zuhause bleiben.
Von einem Pascha, der die Welt entdecken wollte und als First Lady endete (1)
Nun sitze ich hier! Irgendwo in Afrika – genauer gesagt in Nairobi, im fernen Kenia.“. Was mache ich eigentlich hier? Wie kam es dazu, dass ich, ICH, ein stolzer Nachfahre einer 7000-jährigen iranischen Männergeschichte, Männer die die Welt nicht nur beeinflusst, sondern auch maßgeblich gelenkt haben, nun seine Arbeit an den Nagel gehängt hat und eine… ich kann es kaum aussprechen … eine First Lady geworden ist?!
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Prolog: Wir haben eine neue Firstlady
Wir wussten es schon immer: Wir sind nicht allein. Deshalb freuen wir uns, heute eine neue Firstlady im Blog zu begrüßen. Hirbod Aminlari ist dem Club beigetreten und wird uns in den nächsten Monaten mit seinen Einlassungen erfreuen. Da er direkt aus dem harten Arbeitsalltag in Zentralasien kommt, wird es sicherlich spannend werden, seine Metamorphose zum ganz besonderen Dasein als männliche Firstlady zu verfolgen. Etwas mehr über sein bisheriges Leben steht auf der Seite “Über uns”. Stay tuned.
Karma aus dem Supermarkt
Wegen der Angst vor Terroranschlägen besuchen besonders Vorsichtige nicht mehr die großen Einkaufszentren, sondern kaufen lieber in den kleinen Supermärkten ein. Einer liegt sehr praktisch auf dem Weg zwischen Innenstadt und uns, weshalb ich ein treuer Kunde geworden bin. Eigentlich ist das Einkaufserlebnis immer angenehm, nur heute wurde ich Zeuge eines Streits zwischen Chefin und Angestellten des Supermarkts. Der Führungsstil ließ doch etwas zu wünschen übrig.
Auf der Suche nach dem neuen Jahr
Wer in der Fremde nach heimischer Tradition feiern möchte, sieht sich mit unerwarteten Problemen konfrontiert. Weihnachten hatten wir zu zweit im Griff, doch meine sonst so verlässliche Silvesterplanung schlug hier völlig fehl. Normalerweise plane ich nämlich gar nichts und werde früher oder später irgendwo eingeladen. Hier in Nairobi sind die Freunde jedoch fern, und deshalb ist Eigeninitiative gefragt. Also taten wir uns mit einem gleichgesinnten Paar zusammen. Start frei für eine Recherche-Orgie.
Medienschau: Die total verrückte Welt der Weißen
Die Zeitungen in Kenia sind gut gemacht. Layout und Druck stimmen, und neben den obligatorischen Endlosstrecken zur Landespolitik gibt es glücklicherweise auch leichtere Themen, Wochenendbeilagen, Restaurant- und Lebens-Tipps. Montag vergangene Woche, es war der Feiertag an dem die Kenianer zum 48. Mal ihre Unabhängigkeit von den britischen Kolonialherren begingen, brachte “The Standard” unter der Rubrik “Crazy Monday” eine Sonderseite “This Mad World”. Und in allen Geschichten, bis auf eine ganz kleine aus Indien, spielten weiße Europäer oder US-Amerikaner die schrägen Hauptrollen.