Fußball ist unser Leben

Lieber Markus,

eigentlich war ich genauso ein Fußballverweigerer wie Du. Nichts konnte mir mehr Wurst sein, als langweiliges Gekicke, hysterische Fans, dröge Kommentatoren und hirnerweichende Spieler-Interviews. Doch in Ghana ist ja bekanntlich alles anders, neuerdings auch meine Einstellung zum Fußball. Ich bekenne, ich bin ein Konvertit, zumindest zeitweise.

WeiterlesenFußball ist unser Leben

Wehe den Besiegten

Lieber Michael,

Als First Lady kennst Du diese Situation sicher auch: Man steht irgendwo bei einer Veranstaltung herum und darf sich nicht darüber beschweren, dass der ausgeschenkte Sekt lauwarm und halbtrocken ist. Stattdessen muss man launige Konversation mit Wildfremden machen und wird von denen zu allem Überfluss auch noch gefragt: “Ach, und Sie sind der Ehemann? Und was machen Sie so den ganzen Tag?”

WeiterlesenWehe den Besiegten

Ein Hundeleben

Lieber Michael,

Dein Brief über das Tierleben rund um euer Domizil hat mich schwer beeindruckt: Flughunde! Essbare Ratten!! Schlangen!!! In Moskau sind die Ratten zwar mehr als zahlreich, aber garantiert nicht essbar. Schlangen gibt vor allem an den Rolltreppen in die U-Bahn. Und die Hunde in hier können nicht fliegen. Dafür aber etwas anderes. U-Bahn fahren nämlich.

WeiterlesenEin Hundeleben

Frühstück machen, aber richtig

Lieber Markus,

weil ich derjenige bin, der die Espresso-Maschine bedienen kann, mache ich morgens den Kaffee. Einer perfiden Logik zufolge muss ich, da ich ja ohnehin schon in der Küche stehe, auch gleich einen Honig-Toast zubereiten. Das geht nun schon eineinhalb Jahre so, und da ich repetitive Tätigkeiten jeder Art ablehne, arbeite ich täglich an der Optimierung des Frühstückmachens.

WeiterlesenFrühstück machen, aber richtig

Die Vögel

Lieber Markus,

war Alfred Hitchcock irgendwann einmal in Ghana? Keine Ahnung, aber fahre ich morgens über die “Thirtyseven”, eine der größten Kreuzungen in Accra, glaube ich es sofort. Dort kreisen hunderttausende von Vögeln über Bäumen, von denen sie nachts – Krallen aufwärts – herabhängen. Da staunt auch der Nicht-Ornithologe. Kralle aufwärts? Hängen? Genau. Es sind nämlich gar keine Vögel, sondern Flughunde.

WeiterlesenDie Vögel

Wen die Nachtigall stört

Lieber Michael,

Vor Kurzem haben auch wir hier gefeiert: den höchsten russischen Feiertag – “Tag des Sieges” über Hitlerdeutschland. Da wurden Blumen für die Veteranen verteilt. Fürs Volk gab es eine große Militärparade mit T-34 Panzern und Atomraketen und ein spektakuläres Feuerwerk über dem Kreml im Megatonnenbereich. Wodka, Bier und Schaschlik gibt es sowieso jedes Wochenende.

WeiterlesenWen die Nachtigall stört

Reduziert auf die Essenz, oder: Es lebe die Königin!

Lieber Markus,

Dein Auftritt als fescher Ledermann im Moskauer Supermarkt bestärkt meine feste Überzeugung, dass die bayerische die einzig wahre Leitkultur Deutschlands ist. Sowieso wird, wie es scheint, in der Fremde jedes Land auf seine Essenz reduziert. Den jüngsten Beweis dafür haben die hiesigen Engländer beim Geburtstag ihrer Queen angetreten.

WeiterlesenReduziert auf die Essenz, oder: Es lebe die Königin!

Frühlingsduft und Lederhosen

Lieber Michael,

hier in Moskau dauert der Winter fünf bis sechs Monate lang. Zumindest, wenn man den Zeitraum rechnet, in dem der Himmel bleigrau ist. Wo sogar der Hefeteig nicht richtig aufgehen will, weil das Leben sich immer nur im Dämmerlicht abspielt. Aber jetzt ist endlich der Frühling da. Plötzlich sieht man sogar manchmal ein Lächeln in den sonst so unbeweglichen Gesichtern der Moskauer.

WeiterlesenFrühlingsduft und Lederhosen

Für eine Handvoll Leberkäs

Lieber Markus,

es wird Dir nicht neu sein, aber als First Lady hat man auch gesellschaftliche Verpflichtungen.  Zum Beispiel die Organisation häuslicher Events. Letztes Wochenende musste ich deshalb erst ein Rezept für schwäbischen Kartoffelsalat ins Englische übersetzen, dann eine Köchin vom Gegenteil überzeugen und außerdem 80 Kilometer weit fahren, um drei Kilo Leberkäs zu kaufen.

WeiterlesenFür eine Handvoll Leberkäs

Die Götter müssen taub sein

Lieber Markus,

es ist schon paradox: da hat Ghana 300 Kilometer Atlantikküste, mehrere große Flüsse und den größten Stausee der Welt, aber schwimmen gehen kann man nirgends. Am Meer ist die Brandung zu hoch, um einen einzigen vernünftigen Schwimmzug zu machen, und vor den Süßgewässern wird wegen Bilharziose gewarnt. Gut, dass es den etwas anderen Lake Bosomtwi gibt, an dem wir die Osterfeiertage verbracht haben.

WeiterlesenDie Götter müssen taub sein