Social web

Lieber Markus,

unlängst sitze ich im Frankie’s in Accra und genehmige mir einen Kaffee. Das an sich wäre ja noch nichts besonderes, wenn der dort nicht so kräftig wäre. Er ist stark, sehr stark, so stark, dass ich jedesmal befürchte, er könnte sich durch die Wand der Tasse fressen. Vielleicht liegt es an der aufputschenden Wirkung des Getränks, jedenfalls springe ich nach Genuss desselben auf und verlasse das Lokal hektisch in Richtung Oxford Street. Dabei vergesse ich auf dem Tisch gleich zwei Mobiltelefone.

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Fußball ist unser Leben

Lieber Markus,

eigentlich war ich genauso ein Fußballverweigerer wie Du. Nichts konnte mir mehr Wurst sein, als langweiliges Gekicke, hysterische Fans, dröge Kommentatoren und hirnerweichende Spieler-Interviews. Doch in Ghana ist ja bekanntlich alles anders, neuerdings auch meine Einstellung zum Fußball. Ich bekenne, ich bin ein Konvertit, zumindest zeitweise.

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Frühstück machen, aber richtig

Lieber Markus,

weil ich derjenige bin, der die Espresso-Maschine bedienen kann, mache ich morgens den Kaffee. Einer perfiden Logik zufolge muss ich, da ich ja ohnehin schon in der Küche stehe, auch gleich einen Honig-Toast zubereiten. Das geht nun schon eineinhalb Jahre so, und da ich repetitive Tätigkeiten jeder Art ablehne, arbeite ich täglich an der Optimierung des Frühstückmachens.

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Die Vögel

Lieber Markus,

war Alfred Hitchcock irgendwann einmal in Ghana? Keine Ahnung, aber fahre ich morgens über die “Thirtyseven”, eine der größten Kreuzungen in Accra, glaube ich es sofort. Dort kreisen hunderttausende von Vögeln über Bäumen, von denen sie nachts – Krallen aufwärts – herabhängen. Da staunt auch der Nicht-Ornithologe. Kralle aufwärts? Hängen? Genau. Es sind nämlich gar keine Vögel, sondern Flughunde.

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Reduziert auf die Essenz, oder: Es lebe die Königin!

Lieber Markus,

Dein Auftritt als fescher Ledermann im Moskauer Supermarkt bestärkt meine feste Überzeugung, dass die bayerische die einzig wahre Leitkultur Deutschlands ist. Sowieso wird, wie es scheint, in der Fremde jedes Land auf seine Essenz reduziert. Den jüngsten Beweis dafür haben die hiesigen Engländer beim Geburtstag ihrer Queen angetreten.

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Für eine Handvoll Leberkäs

Lieber Markus,

es wird Dir nicht neu sein, aber als First Lady hat man auch gesellschaftliche Verpflichtungen.  Zum Beispiel die Organisation häuslicher Events. Letztes Wochenende musste ich deshalb erst ein Rezept für schwäbischen Kartoffelsalat ins Englische übersetzen, dann eine Köchin vom Gegenteil überzeugen und außerdem 80 Kilometer weit fahren, um drei Kilo Leberkäs zu kaufen.

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Die Götter müssen taub sein

Lieber Markus,

es ist schon paradox: da hat Ghana 300 Kilometer Atlantikküste, mehrere große Flüsse und den größten Stausee der Welt, aber schwimmen gehen kann man nirgends. Am Meer ist die Brandung zu hoch, um einen einzigen vernünftigen Schwimmzug zu machen, und vor den Süßgewässern wird wegen Bilharziose gewarnt. Gut, dass es den etwas anderen Lake Bosomtwi gibt, an dem wir die Osterfeiertage verbracht haben.

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Auf Nummer sicher

Als ich heute Morgen im BBC Radio von den Bomben in Moskau hörte, habe ich natürlich sofort an Euch gedacht. Dann aber habe ich meine ganze Hoffnung auf diese riesige Stadt gesetzt, in der Ihr wohnt. Darauf, dass Moskau einfach zu groß und das Risiko zu klein ist, um Euch da mit hinein zu ziehen.

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Die Geschichte vom Klempner Nummer 6

Lieber Markus,

als ich las, wie prima das mit dem Zeitungsabonnement bei Euch klappt, dachte ich sofort an unsere hiesigen Handwerker. Da ich als männliche First Lady in unserem Haushalt für die Technik zuständig bin, habe ich anfangs noch gerne Elektriker, Schreiner und vor allem Klempner mobilisiert. Heute – fünf Klempner später – bin ich aus Erfahrung klug und mache alles selbst. Aber der Reihe nach.

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Ein Schnap(p)s für die Ahnen

Lieber Markus,

auch hierzulande ist es mit dem Alkohol nicht einfach. Ein Beispiel: In Ghana werden vier Biersorten gebraut, und je nachdem, welchen der vielen, tapferen Kampftrinker man befragt, hat immer ein anderes, am Ende also alle, Kopfwehgarantie. Die gute Nachricht ist: Dann ist es egal, welches man in welcher Menge konsumiert. Preisgünstig sind sie sowieso.

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