Wegen der Angst vor Terroranschlägen besuchen besonders Vorsichtige nicht mehr die großen Einkaufszentren, sondern kaufen lieber in den kleinen Supermärkten ein. Einer liegt sehr praktisch auf dem Weg zwischen Innenstadt und uns, weshalb ich ein treuer Kunde geworden bin. Eigentlich ist das Einkaufserlebnis immer angenehm, nur heute wurde ich Zeuge eines Streits zwischen Chefin und Angestellten des Supermarkts. Der Führungsstil ließ doch etwas zu wünschen übrig.
Leben
Auf der Suche nach dem neuen Jahr
Wer in der Fremde nach heimischer Tradition feiern möchte, sieht sich mit unerwarteten Problemen konfrontiert. Weihnachten hatten wir zu zweit im Griff, doch meine sonst so verlässliche Silvesterplanung schlug hier völlig fehl. Normalerweise plane ich nämlich gar nichts und werde früher oder später irgendwo eingeladen. Hier in Nairobi sind die Freunde jedoch fern, und deshalb ist Eigeninitiative gefragt. Also taten wir uns mit einem gleichgesinnten Paar zusammen. Start frei für eine Recherche-Orgie.
Medienschau: Die total verrückte Welt der Weißen
Die Zeitungen in Kenia sind gut gemacht. Layout und Druck stimmen, und neben den obligatorischen Endlosstrecken zur Landespolitik gibt es glücklicherweise auch leichtere Themen, Wochenendbeilagen, Restaurant- und Lebens-Tipps. Montag vergangene Woche, es war der Feiertag an dem die Kenianer zum 48. Mal ihre Unabhängigkeit von den britischen Kolonialherren begingen, brachte “The Standard” unter der Rubrik “Crazy Monday” eine Sonderseite “This Mad World”. Und in allen Geschichten, bis auf eine ganz kleine aus Indien, spielten weiße Europäer oder US-Amerikaner die schrägen Hauptrollen.
Einfach mal anders heiraten
Alles begann mit einem Artikel in der kenianischen Zeitung „Daily Nation“ über Herrn und Frau L. aus Erfurt, ein deutsches Paar, das in Kenia nach Art des Stammes der Giriama geheiratet hat. Skurril, besonders, weil die beiden offenbar vorher noch nie in Kenia waren. Sie wollten einfach einmal eine andere Kultur kennenlernen und neue Freunde fernab der Heimat finden, sagen sie. Da wollte ich doch mal sehen, wie man noch so heiraten kann: die Top-5 der etwas anderen Hochzeit.
Willkommen in Wajir
Einige Bilder von einer Reise in den Nordosten Kenias, kurz vor die somalische Grenze. Die anhaltende Dürre sorgt für demographische Veränderungen. Immer mehr Nomaden verlieren ihr Vieh und ziehen deshalb nach Wajir, in die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts. Ich war als Fotograf im Auftrag dort. Ihr könnt die Bilder groß betrachten indem ihr in dem grauen Feld unten rechts auf Fullscreen klickt. [flagallery gid=2 name=”Wajir”]
Bombenstimmung (1)
Noch ist das Paradies nicht abgebrannt, aber es riecht schon etwas brenzlig. Die kenianische Armee hat vergangene Woche die Grenze zu Somalia überschritten, weil sich dort Terroristen versteckt halten. Die Leute von Al-Shabab, dem hiesigen Al-Quaida-Ableger, haben das nicht auf sich sitzen lassen und gleich Bombendrohungen von sich gegeben. Und plötzlich ist vieles anders mit dem Leben hier.
Lob der Freundlichkeit
Das soll nicht der Beginn einer Reihe von Lobgesängen werden auf Dinge, die mit „keit“ enden. Doch diese neue, kleine Begebenheit ruft einfach danach. In den Hauptrollen treten auf eine alte, beleibte Frau mit Husten, ein schmucker Parkwächter, ein Stück Rasen vor einem Supermarkt sowie die Insassen eines kleinen Cafés davor.
Kafka an der Wand
Seitdem wir ZDF haben, muss ich öfter einmal wegsehen. Wenn auf dem Bauernhof unterm weißblauen Himmel einmal mehr die Stammbesatzung deutscher TV-Besinnlichkeit auftritt, also der Lehrer, der Arzt, der Bürgermeister und der Pfarrer, und alle unheimlich lieb zueinander sind, tränen mir die Augen. Dann hilft nur noch ein Blick auf die Wand hinter dem Fernseher. Dort spielt sich das wahre Leben ab, und das jeden Abend zur besten Sendezeit.
Einfach ein bisschen Geld (2)
Ich muss also ins Gericht. Großes Bedauern auf allen Seiten. Die Expats, denen das noch nie passiert ist, gucken etwas unsicher. Die Kenianer, die das schon kennen, sagen entweder “pole sana”, was so etwas wie “Entschuldigung” oder “kuwa pole”, was “ganz ruhig bleiben” heißt. Das sei keine große Sache. Bin aber doch aufgeregt. Der Gerichtstermin ist laut dem Polizisten für acht Uhr angesetzt. Vorher ist aber noch eine Menge zu tun.
Kalte Pizza
Dienstag ist normalerweise ein ganz normaler Tag in Nairobi. Wenn ich nicht in die Innenstadt fahre, sondern mich durch die Vororte Richtung Shopping Mall schleiche, ist auch das Autofahren nicht besonders aufregend. Deshalb dachte ich mir nichts dabei, als ich am vergangenen Dienstagabend dorthin fuhr, um einzukaufen und mir für später eine Pizza mitzunehmen. Etwa einen Kilometer vor der Einfahrt zum Parkplatz musste ich unerwartet heftig auf die Bremse treten. Hier begann die Schlange der Wartenden.