Die hupende Mehrheit

Moskau im Winter ist schön. Die Kälte verlangsamt die Schritte, der Schnee dämpft den Lärm der Großstadt. Jedenfalls solange ich vom Kreml in Richtung Hotel Ukraine laufe. Es ist 17.30, die Rushhour ist in vollem Gang. Auf der anderen Seite der langen Brücke über die Moskwa ist lautes Hupen zu hören. Beim Überqueren des Flusses habe ich Muße, mir ein paar Erklärungen dafür zurechtzulegen. Am Ende sind sie alle falsch. 

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Vier Gründe, in Kenia den Blinker zu betätigen

In einem Artikel vom Mai 2011 beklagte die bayerische Polizei, dass in Deutschland der Blinker von Autofahrern immer seltener benutzt wird. Dabei gibt es doch gute Gründe dafür: “Gerade die konsequente Betätigung des Blinkers oder die rechtzeitige Abgabe von Handzeichen trägt jedoch wesentlich sowohl zur Sicherheit als auch zur Flüssigkeit des Straßenverkehrs bei.” Die Kenianer gehen hier mit guten Beispiel voran und blinken, blinken, blinken. Die Frage ist nur: warum eigentlich?

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Lob der Harthörigkeit

Ist es das Alter, mein mühsam antrainiertes Englisch oder die Aussprache der Kenianer, die oft lieber Suaheli sprechen würden? Jedenfalls wollte ich letztens mal einen anderen Weg fahren und fragt deshalb zur Sicherheit den Inhaber des Ladens in dem ich gerade einkaufen war. Er erklärte mir die Strecke ausführlich und nannte dabei einen zunächst sehr erstaunlichen Orientierungspunkt, der sich hinterher als ein ganz anderer heraustellen sollte.

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Einfach ein bisschen Geld (2)

Ich muss also ins Gericht. Großes Bedauern auf allen Seiten. Die Expats, denen das noch nie passiert ist, gucken etwas unsicher. Die Kenianer, die das schon kennen, sagen entweder “pole sana”, was so etwas wie “Entschuldigung” oder “kuwa pole”, was “ganz ruhig bleiben” heißt. Das sei keine große Sache. Bin aber doch aufgeregt. Der Gerichtstermin ist laut dem Polizisten für acht Uhr angesetzt. Vorher ist aber noch eine Menge zu tun.

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Einfach ein bisschen Geld (1)

Es ist mal wieder soweit. Treue Leser dieses Blogs kennen die Geschichten schon, wie ich in Ghana eins ums andere Mal von der Polizei angehalten wurde. Danach immer großes Drama mit oskar-reifem Schauspiel. Lug und Trug auf beiden Seiten. Bisher war mir das in Kenia erspart geblieben. Heute also Premiere. Vorhang auf für ein neues Kapitel aus dem Ratgeber: Vom Umgang mit der Staatsgewalt in subtropischen Ländern.

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Conditio Immaculata

Reinsten Wasser, reinen Herzens, reinen Gewissens, ach, und von mir aus auch reiner Zufall: Die Reinheit ist etwas, dem wir allseits zustreben. Oder etwa nicht? Klingt vielleicht metaphysisch, aber keine Sorge. In diesem Blog ging es bisher und geht es auch weiterhin um rein konkrete, praktische Dinge. Deshalb bitte nun das Rauchen einstellen, die Gurte wieder anlegen und alle elektronischen Geräte ausschalten. Wir begeben uns auf Sinkflug aus den philosophischen Höhen hinab in die Niederungen des Alltags: Der Autokauf in Kenia.

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Sing Halleluja

Einmal ist immer das erste Mal. Das gilt auch, wenn es um Autoreparaturen geht. Unser wegen der Rechtslenkung aus England importiertes Fahrzeug, rasselte seit neuestem ein wenig seltsam. Es war also Zeit für die große Inspektion beim hiesigen Autohändler, wo mir als aufpreisloses Extra unverhofft geistlicher Beistand zu Teil wurde.

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Kleine Siege

Die normalsten Dinge werden im Ausland zum Abenteuer, wenn man sich nicht auskennt. Manche Einwohner unseres gastgebenden Landes versuchen, diesem Umstand zu ihren Gunsten auszunutzen. Mit Frechheit, Improvisationskunst und psychologischem Geschick wollen sie uns an den Geldbeutel. Und wenn einem nach zwei Jahren die erste Gegenwehr gelingt und zur Niederlage auf der anderen Seite führt, dann nenne ich das „kleine Siege“.

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