
Sitze am Tisch, trage T-Shirt, darüber Hemd und Sweatshirt. Meine Füße frieren, vergeblich wärme ich meine Hände an der Kaffeetasse. Es ist kalt, richtig kalt. Der Wächter trägt den ganzen Tag Wollmütze, die Katze jammert noch mehr als sonst. Ich mache mir ein Feuer im Kamin, es prasselt laut – und stinkt ein wenig, der Schornstein zieht schlecht. Bei all dem wird mir ganz winterlich zumute. Ob man auch in den Tropen, direkt auf dem Äquator, deutsche Wintergedichte genießen kann? Hier nun der – vermutlich erste – cross-klimatische Gedichte-Check der Welt.
Neulich war ich auf einer Geburtstagsparty eingeladen. Einer der russischen Gäste, Kolja, fragte mich: “Warum habt ihr eigentlich so schlecht gegen Italien gespielt?” Ich: Was meinst du mit ihr? Und überhaupt: welcher Sport? Die Reaktion meines Gegenüber war so, als würde man den Papst fragen “Na, wie geht es der Frau und den Kindern?” Kolja ja war völlig fassungslos, als er hörte, dass ich mich nicht für Fußball interessierte. Nie interessiert habe. “Wie? Ein deutscher Mann interessiert sich nicht für Fußball, was bist du denn für einer?”