Während Blog-Kollege Hirbod mit wirklich existentiellen Problemen zu kämpfen hat, mache ich mir meine Probleme selbst. Was soll man auch tun, wenn man alles hat?! Letztens wollte ich mir mal wieder einen türkischen Kaffee zubereiten, nachdem ich seit neuestem von der italienischen Stilpolizei daran gehindert werde, nachmittags Milchkaffee zu trinken. Und bei all den Zutaten, die die Orientalen in ihren Kaffee schütten, griff ich ordentlich daneben.
michael
Verlorene Zeit wiedergefunden (Bombenstimmung 3)
Nach langem Frühstück mit zwei Kaffee und einem Phantasie-Croissant will ich mich allmählich Richtung Stadt bewegen. Es ist einer dieser Tage: Perfektes Wetter, nichts zu tun, keinerlei Personal im Haus, nur ein Wächter, der gelangweilt in der Sonne lümmelt. Ein echter Firstlady-Tag. Dann bimmelt das Telefon. E. ist dran, sagt, es habe Bombendrohungen gegeben. Ich solle zuhause bleiben.
Prolog: Wir haben eine neue Firstlady
Wir wussten es schon immer: Wir sind nicht allein. Deshalb freuen wir uns, heute eine neue Firstlady im Blog zu begrüßen. Hirbod Aminlari ist dem Club beigetreten und wird uns in den nächsten Monaten mit seinen Einlassungen erfreuen. Da er direkt aus dem harten Arbeitsalltag in Zentralasien kommt, wird es sicherlich spannend werden, seine Metamorphose zum ganz besonderen Dasein als männliche Firstlady zu verfolgen. Etwas mehr über sein bisheriges Leben steht auf der Seite “Über uns”. Stay tuned.
Karma aus dem Supermarkt
Wegen der Angst vor Terroranschlägen besuchen besonders Vorsichtige nicht mehr die großen Einkaufszentren, sondern kaufen lieber in den kleinen Supermärkten ein. Einer liegt sehr praktisch auf dem Weg zwischen Innenstadt und uns, weshalb ich ein treuer Kunde geworden bin. Eigentlich ist das Einkaufserlebnis immer angenehm, nur heute wurde ich Zeuge eines Streits zwischen Chefin und Angestellten des Supermarkts. Der Führungsstil ließ doch etwas zu wünschen übrig.
Auf der Suche nach dem neuen Jahr
Wer in der Fremde nach heimischer Tradition feiern möchte, sieht sich mit unerwarteten Problemen konfrontiert. Weihnachten hatten wir zu zweit im Griff, doch meine sonst so verlässliche Silvesterplanung schlug hier völlig fehl. Normalerweise plane ich nämlich gar nichts und werde früher oder später irgendwo eingeladen. Hier in Nairobi sind die Freunde jedoch fern, und deshalb ist Eigeninitiative gefragt. Also taten wir uns mit einem gleichgesinnten Paar zusammen. Start frei für eine Recherche-Orgie.
Medienschau: Die total verrückte Welt der Weißen
Die Zeitungen in Kenia sind gut gemacht. Layout und Druck stimmen, und neben den obligatorischen Endlosstrecken zur Landespolitik gibt es glücklicherweise auch leichtere Themen, Wochenendbeilagen, Restaurant- und Lebens-Tipps. Montag vergangene Woche, es war der Feiertag an dem die Kenianer zum 48. Mal ihre Unabhängigkeit von den britischen Kolonialherren begingen, brachte “The Standard” unter der Rubrik “Crazy Monday” eine Sonderseite “This Mad World”. Und in allen Geschichten, bis auf eine ganz kleine aus Indien, spielten weiße Europäer oder US-Amerikaner die schrägen Hauptrollen.
Vier Gründe, in Kenia den Blinker zu betätigen
In einem Artikel vom Mai 2011 beklagte die bayerische Polizei, dass in Deutschland der Blinker von Autofahrern immer seltener benutzt wird. Dabei gibt es doch gute Gründe dafür: “Gerade die konsequente Betätigung des Blinkers oder die rechtzeitige Abgabe von Handzeichen trägt jedoch wesentlich sowohl zur Sicherheit als auch zur Flüssigkeit des Straßenverkehrs bei.” Die Kenianer gehen hier mit guten Beispiel voran und blinken, blinken, blinken. Die Frage ist nur: warum eigentlich?
Von dummen Kühen und Kamikaze-Tauben
Wenn Berge wirklich riefen, wie klänge das dann? Die Zugspitze mit ihren nicht einmal 3000 Metern etwas piepsig, der Mont Blanc schon etwas markiger, und der Mount Kenya mit Donnerstimme? Denn dort lagern in einer Höhe, wo auf der Zugspitze das Gipfelkreuz steht, noch friedlich wiederkäuend Kühe. Und überhaupt ist das Tierreich dort oben erstaunlich vielfältig, sowohl in Erscheinung wie auch in Legenden.
Veredelter Weihnachtsmatsch
Regen im November, das kennt man. In Deutschland vielleicht nur noch aus der Erinnerung. In Kenia zurzeit aus eigener, täglicher Anschauung. Straßen verwandeln sich in Flüsse, Schlaglöcher in Seen und Autos in Gischt spritzende Schnellboote. Das hielt uns aber nicht davon ab, einen, nein: den Weihnachtsmarkt in Nairobi zu besuchen, der sich als eine Veranstaltung mit ganz eigenem Charme herausstellte.
Im Osten wenig Neues
Kenia führt seit sechs Wochen Krieg gegen den Terror in Somalia. Seitdem wissen wir, wie es ist, täglich in der Zeitung mit Frontberichten versorgt zu werden. Alles begann recht heroisch. Eingehend wurden die Truppen und ihr Waffenarsenal vorgestellt. Die großen Tageszeitungen meldeten Sieg um Sieg. Schon schien es, als gelänge den kenianischen Greenhorns, was den hartgesottenen US-Marines einige Jahre zuvor nicht gelingen wollte. Seit ein paar Tagen wird der Jubel aber leiser.