Kalte Pizza

Dienstag ist normalerweise ein ganz normaler Tag in Nairobi. Wenn ich nicht in die Innenstadt fahre, sondern mich durch die Vororte Richtung Shopping Mall schleiche, ist auch das Autofahren nicht besonders aufregend. Deshalb dachte ich mir nichts dabei, als ich am vergangenen Dienstagabend dorthin fuhr, um einzukaufen und mir für später eine Pizza mitzunehmen. Etwa einen Kilometer vor der Einfahrt zum Parkplatz musste ich unerwartet heftig auf die Bremse treten. Hier begann die Schlange der Wartenden.

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(Not really the) story of my life

Als First Lady fühle ich mich oft missverstanden, ja, bin schlapp, müde, ausgelaugt, irgendwie frustriert. Dennoch möchte ich mich mit den gewöhnlichen Sorgen einer Desperate Housewife nicht gemein machen. Auch deren Trost-Strategien, ein Quicky mit dem Pool-Boy beispielsweise, kommen für mich nicht in Frage. Wir haben gar keinen Pool. Doch dann las ich in einem Newsletter über ein Theaterstück in Nairobi. Und da dachte ich erst einmal: Du bist nicht allein.

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Die Angst fliegt mit

Es gibt echte Probleme und unechte. Über die echten brauche ich gar nicht weiter zu reden, die hat jeder, kennt jeder, und lustig sind sie meist auch nicht. Die Unechten hingegen können recht unterhaltsam sein. Zum Beispiel der Kauf eines neuen Koffers. Nachdem ich lange einen Stoffkoffer herumgeschleppt habe, wollte ich mit der Zeit gehen. Habe mir also diese Polycarbonat-Dinger gekauft, die sich von vorneherein anfühlen, als kämen sie direkt vom Recyclinghof. Dafür seien sie viel stabiler als die alten, hieß es.

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Ein starker Abgang

Irgendwo las ich unlängst, dass ein starker Schluss für eine gute Rede ebenso wichtig ist wie ein starker Einstieg. Der Mittelteil hingegen könne sich gerne etwas ziehen. Das kennt man auch von klassischer Musik. Wenn nach viel Gefiedel das Orchester noch einmal alles gibt, verlassen vom finalen Tusch tief bewegt alle mit klingelnden Ohren den Saal. Als ich in Frankfurt beim Abflug die Auslage eines Souvenirstandes betrachtete, fragte ich mich: Braucht eigentlich auch ein Land einen starken Abgang, wenn die Gäste wieder gehen?

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Wohnst Du schon oder diskutierst Du noch?

Dass es zwischen Kenia und Deutschland, oder, genereller gesagt, zwischen einem so genannten Entwicklungsland und einem Hochindustrieland gewisse Unterschiede gibt, ist bekannt. Für den Bummler zwischen den Welten ist es immer wieder spannend, zu beobachten, wann diese Unterschiede besonders krass zu Tage treten. Für mich überraschend, in der Rückschau aber irgendwie auch logisch, traf mich die Erkenntnis beim Besuch einer deutschen Ikea-Filiale wie der Schlag einer nassen Ramskär-Badematte mittens in Gesicht.

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Ausländer im Ausland

Schon Berthold Brecht soll es gewusst haben: Wir sind alle Ausländer – fast überall. In Nairobi, wenn ich in meinem Lieblingscafe sitze und um mich herum Vertreter von 30 Nationen ihren Cappucino schlürfen, sind wir alle gleich. Laufe ich auf der Straße, im Strom der Einheimischen, bin ich fremd. Und dieses Gefühl ist durchaus noch steigerungsfähig.

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Komplizierte Welt

Am Horn von Afrika hungern die Menschen. In anderen Teilen der Welt geben bunte Magazine Tipps fürs Abnehmen. Wir stehen irgendwie dazwischen. Finden es schlimm, würden gerne etwas tun, spenden zum Beispiel. Stellen dann fest, dass die Welt so einfach nicht ist. Die Gleichung A (Mensch in Not) + B (meine Spende) = C (Mensch geht es besser) geht nicht auf, jedenfalls nicht unbedingt. Eine Entscheidungshilfe.

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Conditio Immaculata

Reinsten Wasser, reinen Herzens, reinen Gewissens, ach, und von mir aus auch reiner Zufall: Die Reinheit ist etwas, dem wir allseits zustreben. Oder etwa nicht? Klingt vielleicht metaphysisch, aber keine Sorge. In diesem Blog ging es bisher und geht es auch weiterhin um rein konkrete, praktische Dinge. Deshalb bitte nun das Rauchen einstellen, die Gurte wieder anlegen und alle elektronischen Geräte ausschalten. Wir begeben uns auf Sinkflug aus den philosophischen Höhen hinab in die Niederungen des Alltags: Der Autokauf in Kenia.

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Garantiert zuckerfrei

Zu Beginn jeden Monats kaufe ich unseren „Mitarbeitern“, also dem Aufwartemann (nennt man das männliche Gegenstück zur Aufwartefrau so?), dem Gärtner und den Wächtern ein kleines Bonus-Lebensmittelpaket. Es besteht aus 100 Teebeuteln, einem Kilo Milchpulver und 2 Kilo Zucker, woraus die Herren den Tag über ihren Tee auf kenianische Art zubereiten: mit viel Milch und sehr viel Zucker, so viel, dass der Tee schon fast sirupartig wirkt. Bei meinem letzten Einkauf stand ich allerdings vor einem kleinen Problem.

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Ein Leben in Malls

Bisher gleicht das Dasein in Nairobi einem Leben in Malls. Jede hat große Zufahrtsstraßen, auf denen man im Vorbeifahren kleine Hunde oder Häschen aus dem Pappkarton kaufen kann und Masai-Tand aus wahrscheinlich chinesischer Massenproduktion. Jede hat große Parkplätze, auf denen fliegende Händler herumlungern und selbstgebrannte DVDs feilbieten. Und jede hat ihre Vor- und Nachteile, und zwar so verteilt, dass ein befriedigendes Einkaufserlebnis den Besuch mehrerer Malls erzwingt.

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