Die anderen hundert Ladies und ich

Mein erster Entwurf des Titels dieses Blogbeitrags lautete genau andersherum: Ich und die anderen hundert Ladies. Das dachte ich, als ich gerade in einem der Supermärkte in Nairobi stand und versuchte, mich in dem Wust an Produkten, deren Marken ich nicht kannte, zu Recht zu finden. Um mich herum nur Ladies, kein einziger Mann. Hundert Frauen, ein Auftrag. Meiner lautete: Waschmittel. Da darf das männliche Ich gerne kurz mal hinten anstehen.

Read moreDie anderen hundert Ladies und ich

Alkohol und Ehepflichten

Taxifahren in Kenia macht mehr Spaß als in Ghana. Dank besseren Zustands der hiesigen Fahrzeuge hat man Zeit und vor allem Nerven, dem Radio zu lauschen, anstatt sich, wie in Ghana, um das eigene Wohl zu sorgen. So erfuhr ich vor einigen Tagen, dass es in Kenia seit neuestem eine Sperrstunde für Alkoholausschank gibt und diese wegen Protesten der Wirte gleich wieder ausgesetzt wurde. Das an sich ist nicht so erstaunlich, Sperrstunde kennen wir aus England. Interessant war allerdings, wie einige kenianische Frauen darauf reagierten.

Read moreAlkohol und Ehepflichten

Und täglich grüßt der Kormoran

In der Titelzeile unseres Blogs steht es schon seit gestern: Der afrikanische Teil dieses Blogs berichtet von nun an aus dem Osten des Kontinents. Wir sind von Ghana nach Kenia gezogen, und dort, nach einer kleinen Pause in unserem Schweizer Alpenort, nun angekommen. Wie in Ghana, beginnt auch hier das Leben mit Schnorren bei Freunden und Kollegen. Worauf sollen wir auch sitzen und schlafen, womit kochen und woraus essen, solange der Umzugs-Container übers Meer schippert?

Read moreUnd täglich grüßt der Kormoran

Die Quietscheenten-Affäre

Mit den Worten „das haben wir uns verdient“ buchte E. eine Woche Romantik Hotel in den Schweizer Alpen. Wie es sich zeigt, ist es schwer, es sich dort nicht gut gehen zu lassen. Die zahlreiche und stets huschende Kellnerschaft ist in fünf Hierarchiestufen unterteilt, die Langlaufloipen beginnen quasi in unserem Badezimmer, und abends liefert ein Barpianist den Soundtrack zum feinen Leben. Zusätzlich bietet der Wellness-Bereich neben Erholung harmlose Vergnügungen.

Read moreDie Quietscheenten-Affäre

Homesick-Food, mal andersherum (mit Rezept)

Nach einigem Hin und Her traf ich endlich in meiner nicht allzu großen süddeutschen Heimatstadt ein. Da ich meiner Schwester einmal ein ghanaisches Kochbuch mitgebracht hatte, schlug sie vor, daraus etwas für die ganze Familie zu kochen. Eine gute Idee, fand ich, und staunte, dass ich erst wieder 5000 Kilometer in den kalten Norden fliegen musste, um auf die naheliegende Idee zu kommen, das mal selbst auszuprobieren. Unsere Wahl fiel auf eines meiner ghanaischen Lieblingsgerichte: Red-Red. 

Read moreHomesick-Food, mal andersherum (mit Rezept)

Die Bruderschaft der Umbucher

London blieb sich treu. Als ich ankam, geriet ich in den Streik der öffentlichen Verkehrsmittel, und um mich herum, der durch Gepäckklötze an Armen und Schultern zur Unbeweglichkeit verdammt war, brandeten die eiligen Engländer. Als ich ging, dachte sich das Wetter einen noch tolleren Spaß für mich aus, und sorgte dafür, dass mein Flug gestrichen wurde. Wieder stand ich da, so schwer, so starr und so dümmlich glotzend wie einer der Steinköpfe auf den Osterinseln.

Read moreDie Bruderschaft der Umbucher

Sind wir nicht alle ein bisschen Ghana?

Kaum weg, breche ich mein Versprechen, nichts mehr zu schreiben und schreibe doch wieder. Nur diesmal nicht aus Accra, sondern aus London, wo ich nach meinem Abschied aus Ghana erst einmal hingeflogen bin. Dort erwartete ich mitteleuropäische Perfektion, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Verlässlichkeit. An jedem anderen Tag wäre das wahrscheinlich auch so. Nur heute nicht, denn in London streiken die öffentlichen Verkehrsbetriebe. Und gleich fühle ich mich wie zuhause.

Read moreSind wir nicht alle ein bisschen Ghana?