Vorgestern Abend sitze ich zuhause und denke an nichts Böses, da ertönen weit irgendwo hinter der Dunkelheit Schüsse und Explosionen. Sofort habe ich verschiedenste Theorien parat: Wieder ein Angriff auf ein Shopping-Center? Der Aufstand der armen Massen gegen die stinkreiche kenianische Elite? Ein Militär-Coup? Oder einfach nur eine Schießerei zwischen Polizei und ertappten Einbrechern?
Sicherheit
Kommando: “Milchflasche”
Sicherheit in Nairobi: Die Paranoia wächst schneller als eine Bananenstaude in der Regenzeit. Wer zuhause so vollvergittert lebt, dass sogar die Katze glaubt, bei Menschen sei Käfighaltung üblich und beim Einkaufsbummel im Supermarkt am Eingang durch einen Scanner wie am Flughafen gehen muss, der kauft auch Sicherheitskameras und Handfunkgeräte.
Nie wieder doof sein
Nairobi gilt als gefährlich. Bewaffnete stehlen Autos, zwingen die Insassen dazu, ihr Konto per Kreditkarte am nächsten Automaten zu leeren oder machen Hausbesuche mit üblen Folgen. Das führt zu einer gewissen Paranoia unter den Einwohnern. Zäune, Wächter, Hunde, Alarmanlagen, Gitter und dicke Vorhängeschlösser sollen das Leben sicherer machen. Manchmal ein bisschen zu sicher.
Moskau sendet wieder…
Seit anderthalb Jahren habe ich keine Beiträge für dieses Blog mehr geliefert. Warum?
Weil ich weggezogen bin? Nein, ich lebe weiterhin in Moskau. Weil sich mein First-Lady-Status geändert hat? Ebenfalls nein: Meine Frau hat weiterhin ihren Job in Moskau, und das Office 2010 Clé ist der Grund, weshalb ich ausgerechnet hier lebe.
Aber was war dann der Grund? Das Klima? Die Menschen? Weil es gefährlich ist, hier zu leben? Weil es verboten ist, ein Blog zu schreiben?
Marken des Schreckens
Marketingleute sprechen nicht gerne von Marken, sondern von “Brands”. Ein Produkt mit einer Marke zu versehen, nennen sie konsequenterweise auch “Branding”. Was so cool klingt, geht auf etwas recht archaisches zurück: nämlich einem Tier ein Brandzeichen aufzudrücken. Nirgends finde ich diesen Zusammenhang zwischen Marke und Feuer so schön und schrecklich zugleich, wie bei der kenianischen Fluglinie Fly540.
Bombenstimmung (2)
Nach „Bombenstimmung (1)“ wurde gewünscht, ich sollte meinen Humor nicht verlieren. Ehrlich, ich gebe mir jede Mühe. Doch gestern, als ich wieder einmal in meinem Lieblingscafé saß, wurde mir doch für einen Moment ganz humorlos ums Gemüt. Nicht, weil etwa jemand eine Bombe warf, sondern weil das Bombenwerfen um mich herum Tischgespräch Nummer 1 war.