Am Horn von Afrika hungern die Menschen. In anderen Teilen der Welt geben bunte Magazine Tipps fürs Abnehmen. Wir stehen irgendwie dazwischen. Finden es schlimm, würden gerne etwas tun, spenden zum Beispiel. Stellen dann fest, dass die Welt so einfach nicht ist. Die Gleichung A (Mensch in Not) + B (meine Spende) = C (Mensch geht es besser) geht nicht auf, jedenfalls nicht unbedingt. Eine Entscheidungshilfe.
Conditio Immaculata
Reinsten Wasser, reinen Herzens, reinen Gewissens, ach, und von mir aus auch reiner Zufall: Die Reinheit ist etwas, dem wir allseits zustreben. Oder etwa nicht? Klingt vielleicht metaphysisch, aber keine Sorge. In diesem Blog ging es bisher und geht es auch weiterhin um rein konkrete, praktische Dinge. Deshalb bitte nun das Rauchen einstellen, die Gurte wieder anlegen und alle elektronischen Geräte ausschalten. Wir begeben uns auf Sinkflug aus den philosophischen Höhen hinab in die Niederungen des Alltags: Der Autokauf in Kenia.
Garantiert zuckerfrei
Zu Beginn jeden Monats kaufe ich unseren „Mitarbeitern“, also dem Aufwartemann (nennt man das männliche Gegenstück zur Aufwartefrau so?), dem Gärtner und den Wächtern ein kleines Bonus-Lebensmittelpaket. Es besteht aus 100 Teebeuteln, einem Kilo Milchpulver und 2 Kilo Zucker, woraus die Herren den Tag über ihren Tee auf kenianische Art zubereiten: mit viel Milch und sehr viel Zucker, so viel, dass der Tee schon fast sirupartig wirkt. Bei meinem letzten Einkauf stand ich allerdings vor einem kleinen Problem.
Ein Leben in Malls
Bisher gleicht das Dasein in Nairobi einem Leben in Malls. Jede hat große Zufahrtsstraßen, auf denen man im Vorbeifahren kleine Hunde oder Häschen aus dem Pappkarton kaufen kann und Masai-Tand aus wahrscheinlich chinesischer Massenproduktion. Jede hat große Parkplätze, auf denen fliegende Händler herumlungern und selbstgebrannte DVDs feilbieten. Und jede hat ihre Vor- und Nachteile, und zwar so verteilt, dass ein befriedigendes Einkaufserlebnis den Besuch mehrerer Malls erzwingt.
Wie ich einmal alles verlernte
Einmal wache ich morgens auf und fühle mich so seltsam leer. Umständlich drehe ich mich von der einen zur anderen Seite, schließlich will ich Licht machen. Meine Hand greift ziellos irgendwohin. Es bleibt dunkel. Wie ging das noch? Starre an die Decke und denke scharf nach. Da war doch irgendetwas mit einem Schalter. Wo ist google, wenn man es braucht! Warte dann einfach bis es hell wird. So geht es auch.
Schwaben reisen gerne
Kenia – unendliche Weiten. 250 Kilometer von Nairobi entfernt durchstreifen Elefanten seit Jahrtausenden die Ebene zu Füßen des Kilimanjaro. Das lange Gras knirscht unter den schweren Schritten. Die riesige Matriarchin stoppt und sondiert rüsselschwenkend die Lage. Es ist still an diesem Morgen. Die Herde hinter ihr wartet geduldig ab. In der Ferne balgen Zebras. Sonst geschieht nichts. Doch dann gellt ein Schrei durch die Dämmerung.
Von Gurken und Bananen
Wir erwarten Besuch im Herbst. Gute Freunde aus dem Norden, also dem Norden Deutschlands, wollen kommen. Schrieben eben per SMS, dass sie sich schon sehr freuten, und fragten, welche Impfungen man hier eigentlich bräuchte? Habe kurz gestaunt. Hatte daran schon lange nicht mehr gedacht. Vorbei ist die Zeit, als ich vor der Abreise nach Ghana 2008 die Top Ten der Tropenkrankheiten und ihre wichtigsten Symptome auswendig herunterbeten konnte. Bilharziose, Malaria, Denge- und Gelbfieber, Typhus, Cholera und was weiß ich.
Sing Halleluja
Einmal ist immer das erste Mal. Das gilt auch, wenn es um Autoreparaturen geht. Unser wegen der Rechtslenkung aus England importiertes Fahrzeug, rasselte seit neuestem ein wenig seltsam. Es war also Zeit für die große Inspektion beim hiesigen Autohändler, wo mir als aufpreisloses Extra unverhofft geistlicher Beistand zu Teil wurde.
Unter Köchen
Ein kleiner Zettel am schwarzen Brett unseres Wohnviertels war schuld. Dort kündigte eine Italienerin ihren Kochkurs an. Ideal für eine First Lady wie mich, dachte ich, die ihrer schwer schuftenden Partnerin von Zeit zu Zeit etwas Gutes tun will. Auch war ich auf die anderen, echten First Ladies gespannt, die sich dort sicherlich einfinden würden. Aber ich hatte den wahren Charakter einer First Lady gründlich verkannt.
Das Comeback
Vielleicht kennen das auch andere Blogger. Mit einem Mal steht man in der Sackgasse. Der letzte Eintrag ist eine Weile her. Thematisch gibt es keinen Anknüpfungspunkt. Wie soll ich auch die Geschichte mit dem Croissant, an die ich mich während einer Deutschland-Tour erinnert habe, mit dem kenianischen Alltag verbinden? Damit, dass das Croissant, das ich gerade esse, so wabbelig ist wie ein feuchter Schwamm? Am besten gar nicht. Ein Neustart.