Homesick-Food, mal andersherum (mit Rezept)

Nach einigem Hin und Her traf ich endlich in meiner nicht allzu großen süddeutschen Heimatstadt ein. Da ich meiner Schwester einmal ein ghanaisches Kochbuch mitgebracht hatte, schlug sie vor, daraus etwas für die ganze Familie zu kochen. Eine gute Idee, fand ich, und staunte, dass ich erst wieder 5000 Kilometer in den kalten Norden fliegen musste, um auf die naheliegende Idee zu kommen, das mal selbst auszuprobieren. Unsere Wahl fiel auf eines meiner ghanaischen Lieblingsgerichte: Red-Red. 

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Die Bruderschaft der Umbucher

London blieb sich treu. Als ich ankam, geriet ich in den Streik der öffentlichen Verkehrsmittel, und um mich herum, der durch Gepäckklötze an Armen und Schultern zur Unbeweglichkeit verdammt war, brandeten die eiligen Engländer. Als ich ging, dachte sich das Wetter einen noch tolleren Spaß für mich aus, und sorgte dafür, dass mein Flug gestrichen wurde. Wieder stand ich da, so schwer, so starr und so dümmlich glotzend wie einer der Steinköpfe auf den Osterinseln.

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Sind wir nicht alle ein bisschen Ghana?

Kaum weg, breche ich mein Versprechen, nichts mehr zu schreiben und schreibe doch wieder. Nur diesmal nicht aus Accra, sondern aus London, wo ich nach meinem Abschied aus Ghana erst einmal hingeflogen bin. Dort erwartete ich mitteleuropäische Perfektion, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Verlässlichkeit. An jedem anderen Tag wäre das wahrscheinlich auch so. Nur heute nicht, denn in London streiken die öffentlichen Verkehrsbetriebe. Und gleich fühle ich mich wie zuhause.

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Die Eimer-Liste (1-5)

„Den Löffel abgeben“ heißt im Englischen „kick the bucket.“ Wohl deshalb gab es vor ein paar Jahren den Film „The Bucket List“, in dem Jack Nicholson und Morgan Freeman zwei Todkranke spielen, die nochmal auf die Pauke hauen wollen. In dieser Tradition, und im Gedanken daran, dass Abschiede immer kleine Tode sind, schreibe ich heute also meine persönliche Eimer-Liste, oder anders gesagt: Things I want to do, before I leave Ghana.

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Ein Abschied in Kisten (und mit Bart) 2

Was bisher geschah: Wir ziehen von Ghana nach Kenia und nehmen mindestens 167 Kisten in einem kleinen Container mit. Der hauptamtliche Packer, also ich, hat geschworen, sich solange nicht mehr zu rasieren, bis er die Rücklichter des Lastwagens am Horizont verschwinden sieht. Wird auch dieses Mal alles in den Container passen? Wird der Lastwagen funktionierende Rücklichter haben? Und werde ich dieses Jahr keinen Kunstbart benötigen, um Nikolaus zu spielen? Dieses und mehr im folgenden Beitrag.

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Ein Abschied in Kisten (und mit Bart) 1

Diesmal fange ich ganz lapidar an: Nach über zwei Jahren denken wir ans Weiterziehen. Wir gehen, und zwar nach Kenia, noch genauer: Nairobi. Mit 167 Paketen, hineingequetscht in einen 20 Fuß langen Container, waren wir in Ghana angekommen, und genau so werden wir das Land wieder verlassen. Ich habe freiwillig das Kistenpacken übernommen und geschworen, mir solange den Bart nicht zu scheren, bis ich die Rücklichter des Lastwagens mit unserem Container darauf um die Ecke verschwinden sehe. 167 Kisten to go. Mindestens.

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Karen Blixens Fluch

Kürzlich war ich in Kenia, auch um E. zu besuchen, die dort auf Dienstreise weilte. Wie es sich für eine First Lady geziemt, absolvierte ich das Damenprogramm. Dazu gehörte auch ein Besuch von Karen Blixens Haus, jener dänischen Baroness, die hier an Ehe und Kaffeeplantage scheiterte, den tollkühnen Liebhaber zu Grabe trug und damit die Grundlage für einen großen, tragischen Film legte. Dort, am Schauplatz der weltberühmten Romanze, beging ich einen entscheidenden Fehler, für den ich mich ein paar Tage später noch sehr schämen sollte.

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Meine erste Zeitmaschine

Es gibt wirklich nur wenige Städte auf der Welt in denen man an jedem einzelnen Tag der Woche aus zig Konzerten aussuchen kann. Montag: Whitney Houston. Dienstag: die sinfonischen Tänze von Rachmaninow. Mittwoch: Roxette. Donnerstag: Rammstein. Freitag Markscheider Kunst. Samstag: U2: Sonntag: Patti Smith.

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