Die Eimer-Liste (1-5)

„Den Löffel abgeben“ heißt im Englischen „kick the bucket.“ Wohl deshalb gab es vor ein paar Jahren den Film „The Bucket List“, in dem Jack Nicholson und Morgan Freeman zwei Todkranke spielen, die nochmal auf die Pauke hauen wollen. In dieser Tradition, und im Gedanken daran, dass Abschiede immer kleine Tode sind, schreibe ich heute also meine persönliche Eimer-Liste, oder anders gesagt: Things I want to do, before I leave Ghana.

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Ein Abschied in Kisten (und mit Bart) 2

Was bisher geschah: Wir ziehen von Ghana nach Kenia und nehmen mindestens 167 Kisten in einem kleinen Container mit. Der hauptamtliche Packer, also ich, hat geschworen, sich solange nicht mehr zu rasieren, bis er die Rücklichter des Lastwagens am Horizont verschwinden sieht. Wird auch dieses Mal alles in den Container passen? Wird der Lastwagen funktionierende Rücklichter haben? Und werde ich dieses Jahr keinen Kunstbart benötigen, um Nikolaus zu spielen? Dieses und mehr im folgenden Beitrag.

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Ein Abschied in Kisten (und mit Bart) 1

Diesmal fange ich ganz lapidar an: Nach über zwei Jahren denken wir ans Weiterziehen. Wir gehen, und zwar nach Kenia, noch genauer: Nairobi. Mit 167 Paketen, hineingequetscht in einen 20 Fuß langen Container, waren wir in Ghana angekommen, und genau so werden wir das Land wieder verlassen. Ich habe freiwillig das Kistenpacken übernommen und geschworen, mir solange den Bart nicht zu scheren, bis ich die Rücklichter des Lastwagens mit unserem Container darauf um die Ecke verschwinden sehe. 167 Kisten to go. Mindestens.

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Karen Blixens Fluch

Kürzlich war ich in Kenia, auch um E. zu besuchen, die dort auf Dienstreise weilte. Wie es sich für eine First Lady geziemt, absolvierte ich das Damenprogramm. Dazu gehörte auch ein Besuch von Karen Blixens Haus, jener dänischen Baroness, die hier an Ehe und Kaffeeplantage scheiterte, den tollkühnen Liebhaber zu Grabe trug und damit die Grundlage für einen großen, tragischen Film legte. Dort, am Schauplatz der weltberühmten Romanze, beging ich einen entscheidenden Fehler, für den ich mich ein paar Tage später noch sehr schämen sollte.

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Nur Frösteln ist schöner

Ghana ist klein und Afrika groß. Ich will mehr davon sehen und fliege deshalb nach Kenia. Schon am Flughafen Accra beginnt die Reise interessant zu werden. Nach den Ausreiseformalitäten sind von den zwei Stunden, die man sinnloserweise vor Abflug erscheinen soll, noch eineinhalb Stunden übrig. Zeit genug, der Flughafen-Bar einen Besuch abzustatten. Die Szenerie dort erinnert an jene klassischen Hotelfilme, in deren Lobbys sich Schicksale für kurze Zeit dramatisch kreuzen.

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Bauch, Beine, Po

Letzens war es soweit. Zwei ghanaische Kolleginnen trafen mich beim Mittagessen. Erst grüßten sie freundlich, dann senkten sie den Blick hinab zur Tischkante wo sich mein Bauch befand. „Michael, you are expanding“, sagte die eine kühl und die andere nickte dazu. Wäre ich Chef eines börsennotierten Unternehmens würden jetzt die Aktien steigen. Leider bin ich aber nur eine First Lady in Ghana und eine Expansion dieser Art führt eher zum Wertverlust. Zeit, eine Kurskorrektur vorzunehmen.

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Kleine Siege

Die normalsten Dinge werden im Ausland zum Abenteuer, wenn man sich nicht auskennt. Manche Einwohner unseres gastgebenden Landes versuchen, diesem Umstand zu ihren Gunsten auszunutzen. Mit Frechheit, Improvisationskunst und psychologischem Geschick wollen sie uns an den Geldbeutel. Und wenn einem nach zwei Jahren die erste Gegenwehr gelingt und zur Niederlage auf der anderen Seite führt, dann nenne ich das „kleine Siege“.

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Reise in meinem Zimmer nach Moskau (2)

Der Titel ist geschwindelt, aber nur ein bisschen. Ich sitze nicht in meinem Zimmer, sondern im Novotel in Accra. In dessen Lobby gibt es nicht nur guten Espresso und annehmbare Croissants, sondern auch den schnellsten Internet-Zugang in – vermutlich – ganz Ghana, und das gratis. Ideal dafür, den Weg von Accra nach Moskau übers das Internet zu planen. Was gar nicht so einfach ist, wie sich letztens herausgestellt hat und sich nun wieder erneut bestätigt.

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Kleine schwarze Punkte

Insekten haben ein echtes Image-Problem. Keiner kann sie leiden, außer vielleicht die anderen Insekten oder ihre größten Fans, die Entomologen. Wir Normalmenschen mögen es einfach nicht, wenn Kleingetier mit zu vielen Beinen, Fühlern oder Flügeln auf unseren Kleidern, unserem Essen oder auf uns selbst spazierengeht. Sei es, dass es hier in Ghana mehr davon gibt, sei es, dass sie potentiell gefährlicher sind, mein Verhältnis zu der fremdartigen Spezies hat sich nicht gebessert – im Gegenteil.

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Es, äh, weihnachtet sehr

Unlängst stand ich in der Küche und machte mal wieder Frühstück (Fans dieses Blogs werden sich vielleicht an die Geschichte erinnern, wie man aus Kaffee und Toast eine Case Study zu Prozessoptimierung machen kann). Jedenfalls schob ich zwei Stücke Brot in die Toaster und drückte ab. Kurz darauf begann mein Unterbewusstsein laut Jingle Bells zu gröhlen, und ich dachte, ja is’ denn jetz’ scho’ Weihnachten? Und das alles wegen selbstgebackenen Brotes.

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